12. Mai 2025
Es war einer dieser Abende, an die man sich gerne erinnert: frühsommerlich warm, voll belegte Zuschauerplätze, ein vielfältiges Programm - und mittendrin die Musikkapelle Maichingen, die mit ihrem Jahreskonzert zeigte, wie sehr Musik Menschen zusammenbringen kann. Über 500 Besucher strömten am Samstagabend auf den Platz zwischen Vereinshaus und Turn- und Festhalle, sodass vor Beginn noch schnell zusätzliche Sitzplätze geschaffen werden mussten. Den musikalischen Auftakt übernahm die Jugendkapelle unter der Leitung von Doreen Schneider. Mit Energie und Freude präsentierten die jungen Musiker ein Programm, das von Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ bis hin zu „Eye of the Tiger“ reichte. Durch das Programm führte Jugendleiter André Haspel - charmant und souverän. Schon dieser erste Teil zeigte: Hier wächst mit viel Herzblut und Qualität die nächste Generation heran. Im Anschluss begrüßte MKM-Vorsitzender Benjamin Schilling die Gäste, ebenso wie Sindelfingens Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer, der an diesem Abend seinen letzten offiziellen Besuch bei einem MKM-Konzert absolvierte. Als Zeichen des Dankes überreichte ihm die Kapelle die Krawatte der neuen Uniform, einen der neuen Uniformknöpfe mit der stilisierten Maichinger Eichel sowie ein MKM-Helfershirt - ebenso Ortsvorsteher Wolfgang Stierle, der der Kapelle seit vielen Jahren eng verbunden ist. In seiner Ansprache betonte Schilling auch die Bedeutung der Nachwuchsarbeit. „Unsere Jugendkapelle zählt mittlerweile fast 30 Jungmusiker. Eine Zahl, die uns stolz macht - aber sie zeigt auch: Diese Entwicklung braucht viel Einsatz, Geduld und vor allem Unterstützung.“ Besonders erfreulich sei deshalb, dass die MKM ab September gemeinsam mit dem Gymnasium Unterrieden eine Bläserklasse ins Leben ruft. Gerade im Jubiläumsjahr „950 Jahre Maichingen“ sei es zudem etwas ganz Besonderes gewesen, diesen Konzertabend gemeinsam mit der Bürgerschaft feiern zu dürfen, so Schilling weiter. „Dass wir ausgerechnet in diesem Festjahr unsere neuen Uniformen nach über 30 Jahren vorstellen konnten, ist für uns ein echter Glücksfall - und ein sichtbares Zeichen des Aufbruchs und der Wertschätzung, die unser Verein in Maichingen erfährt.“ Nach einer kurzen Umbaupause eröffnete dann die Stammkapelle unter Leitung von Dirigent Daniel Crespo den zweiten Konzertteil mit der „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel. Es folgten die „Mozart Pop Symphony“ und Beethovens Fünfte in moderner Bearbeitung, eindrucksvoll interpretiert. Nach der Pause wurde es spektakulär: Zur Filmmusik von „Also sprach Zarathustra“ marschierten die Maichinger Musiker erstmals in ihren neuen Uniformen ein - begleitet von Pyrotechnik und einer effektvoll inszenierten Lichtshow. Zwei Jahre Planung stecken in diesem Projekt, das von Michelle Hovoritsch und Jacqueline Zink geleitet wurde. „Wir wollten etwas schaffen, das uns modern zeigt, aber unsere Identität bewahrt - und das mit Liebe zum Detail“, so Hovoritsch. Entstanden ist ein frischer Look mit klarer Linie: ein petrolfarbenes Sakko, eine bordeauxrote Weste, dazu eine silberne Krawatte - alles in modernem, tailliertem Schnitt. Auch die schwarze Hose gehört nun fest zur Uniform. Im weiteren Programm setzte die Kapelle auf emotionale Tiefe und musikalische Vielfalt: „Charles Chaplin“, das Beatles-Stück „Penny Lane“ und Chuck Berrys „Roll Over Beethoven“ boten leise Töne wie kraftvolle Rhythmen. Letzteres wurde mitreißend dargeboten vom Gitarristen Simon Brand, der in bester Chuck-Berry-Manier die Bühne rockte. Solistisch unterstützt wurde er dabei von André Haspel, Johann Holzmeister und Christoph Gepperth. „Soul Bossa Nova“ brachte anschließend brasilianischen Schwung auf den Platz - erneut mit Simon Brand als Gitarrensolist und Silvia Kopecny an der Es-Klarinette, die dem Stück seine besondere Klangfarbe verlieh. Für das stimmige Licht und die fein abgestimmten Pyroeffekte sorgte das Team von Bass Control Veranstaltungstechnik. Zum großen Finale erklang mit „Last Ride of the Day“ ein kraftvoller, rockiger Abschluss. Und weil das Publikum noch nicht genug hatte, folgte mit „La Camisa Negra“ eine tanzbare Zugabe, die den Abend endgültig abrundete. „Wir wollten zeigen, was unseren Verein ausmacht - musikalisch, organisatorisch und menschlich“, so Pressesprecherin Jacqueline Zink. Auch Jana Bechtle, zweite Vorsitzende der MKM, betonte, wie viel Herzblut und Teamarbeit hinter diesem Abend steckten - von der Uniformplanung bis zur letzten Notenzeile. Möglich wurde das alles nur durch das Engagement vieler: der Musiker, der Dirigenten, des fleißigen Wirtschaftsteams und aller Helfer, der Stadt Sindelfingen, der Firma Faber Uniformen - und natürlich des Publikums. Ein Konzert, das nicht nur musikalisch, sondern auch emotional unter die Haut ging - und das einmal mehr gezeigt hat, wie stark das kulturelle Leben in Maichingen klingt.